"Unterwegs" im Naturpark

Unsere "Unterwegs"-Faltblätter bieten Ihnen neben interessanten Informationen aus der Region auch eine gute Grundlage, dass Gebiet per Fuß, Rad oder Boot zu erkunden. Einfach downloaden und durchstarten! Übrigens: Druckversionen der Faltblätter sind in den einschlägigen Tourist-Informationen im Gebiet erhältlich. 

  

1. Wasser, Wälder und Hügel - Der Naturpark Uckermärkische Seen / Uckermark Lakes Nature Park

Ein Fischadler zieht lautlos seine Kreise. Plötzlich hält er inne, steht rüttelnd über der Wasserfläche. Dann stürzt er sich mit großer Geschwindigkeit in die Tiefe, die scharfen Krallen weit vorgestreckt. Kurz vor der Wasseroberfläche fächert er die Flügel zum Abbremsen breit auf. Blitzschnell ergreift er seine Beute und schwingt sich mit kräftigen Flügelschlägen wieder in die Luft – mit einem ordentlichen Happen Fisch in den Fängen. Nirgendwo sonst in Mitteleuropa leben die Fischadler so dicht nebeneinander wie hier. Die 230 Seen liefern ihnen genug Leckerbissen. Der Stolpsee bei Fürstenberg/Havel ist mit 371 Hektar der größte von ihnen, der tiefste ist der Röddelinsee bei Templin mit 39 Metern. In mehr als 50 der Seen im Naturpark kann man im Sommer über 2,5 Meter tief sehen. Man bezeichnet sie deshalb als Klarwasserseen. Das lebhafte Relief der Uckermärkischen Seenlandschaft hat die Weichseleiszeit vor 15.000 Jahren hinterlassen. Der Westen und Süden des Naturparks wird von großen Kiefernforsten auf Sanderflächen dominiert. Im Norden und Osten wachsen Buchenwälder auf Endmoränenzügen; die davor liegenden Grundmoränen werden landwirtschaftlich genutzt. Im Laufe der Jahrhunderte entstand ein Mosaik aus Wäldern und Wiesen, aus trockenen Heiden und feuchten Mooren. Weitere Informationen finden Sie hier!

An osprey silently circles overhead. Suddenly it stops, shaking over the water's surface. Then it plunges at a great speed, its sharp talons stretched out. Just before the water's surface, the osprey fans its feathers to slow down. At lighting speed it snatches its prey and swings back into the air with powerful flaps – and with a good piece of fish as its catch. Nowhere else in Central Europe is there such a high density of ospreys as here. The 230 lakes provide them with ample treats. The Stolpsee lake near Fürstenberg/Havel is the biggest of them with its 381 hectares; the deepest is Röddelinsee lake near Templin with its 39 meters. In more than 50 of the lakes in the nature park one can see over 2.5 metres down in the summer. That's why they're considered clear water lakes. The lively curves of the Uckermark lake landscape was left by the last ice age 15,000 years ago. Expansive pine forests on outwash plains dominate the western and southern parts of the nature park. The north and the east are dominated by beech forests on end moraines; the ground moraines are used for agriculture. Throughout the centuries there has arisen a mosaic of forests and grasslands, of dry heaths and wet moors. More Information

 

 

2. Mit dem Rad auf Naturparktour

Der Naturreichtum des dünnbesiedelten 897 km² großen Naturparks Uckermärkische Seen sucht in Mitteleuropa seinesgleichen; bedrohte Tierarten wie Kranich, See-, Fischadler und Fischotter sind hier ebenso zu Hause wie Große Rohrdommel, Edelkrebs, Sumpfschildkröte, Moorfrosch und Rotbauchunke. Über 1.200 teils sehr gefährdete Pflanzenarten beherbergt das Gebiet. Dazu gehören 15 Orchideenarten ebenso wie Fleischfressender Sonnentau, Sumpfporst, Wollgras und Glanzkraut. Das lebhafte Relief der Uckermärkischen Seenlandschaft zwischen Havel und Strom hat die Weichseleiszeit vor ca. 15.000 Jahren hinterlassen. Im Laufe der Jahrhunderte entstand danach ein Mosaik aus Wäldern und Wiesen, Heiden und Mooren sowie vor allem reizvollen Bächen und klaren Seen. In mehr als 50 der 230 Seen im Naturpark kann man im Sommer über 2,50 Meter tief sehen – sie werden deshalb als Klarwasserseen bezeichnet. Der Stolpsee bei Fürstenberg/Havel ist mit 371 Hektar der größte von ihnen, der tiefste ist der Röddelinsee bei Templin mit 39 Metern.

Um dies auch wirklich mit allen Sinnen erleben zu können ist das Fahrrad geradezu ideal: Nicht zu langsam, nicht zu schnell, leise und vor allem wendig genug, um es genau dort abzustellen, wo man baden will, die Sonne genießen kann, den Picknickkorb auspacken möchte, Greifvögel oder Kraniche beobachten kann. Weitere Informationen finden Sie hier! 

 

 

 

3. Wasserwandern / Exploring the waterways

Die Eis- und Wassermassen der Weichselkaltzeit modellierten einst Rinnen, Becken und Kerbtäler in die Landschaft und hinterließen über 200 teilweise durch Bäche verbundene Seen. Seit der Erfindung des Faltbootes entdecken Kanuten die alten Floß- und Fischerwege und paddeln nunmehr durch größtenteils Natur- und Landschaftsschutzgebiete. Neben der Anzahl und Vielfalt ist die außergewöhnliche Qualität vieler Gewässer und der umgebenden Gebiete beeindruckend und der Grund für den Schutzstatus. Trotzdem sind die meisten Gewässer für Kanuten zugänglich. Es gibt Klarwasserseen mit Sichttiefen über 8 Meter, in denen seltene Armleuchteralgen, Laichkräuter und die Kleine Maräne, ein delikater Schwarmfisch, gedeihen. In ausgedehnten Röhrichten verbirgt sich die scheue Rohrdommel. Bachneunaugen und anspruchsvolle Muschelarten leben in einigen Bächen. Fischotter und Biber besiedeln fast das gesamte Gebiet. Aufmerksamen Kanuten wird der Anblick des Fischadlers, vielleicht sogar des Seeadlers, vergönnt sein. Mit ein wenig Glück sieht man aus dem Augenwinkel einen leuchtend blauen Farbfleck aufblitzen, der über das Wasser schießt. Sofort versteht man, warum Eisvögel oft als fliegende Edelsteine beschrieben werden. Erlebnisreiche Touren können Sie im eigenen oder gemieteten Kanu, auch in Begleitung eines Guides unternehmen. Weitere Informationen finden Sie hier! 

Long ago, in the last glacial period, the vast amounts of ice and water moulded the gullies, basins and V-shaped valleys into the landscape, leaving behind more than 200 lakes that are partly interconnected by streams. Since the invention of the folding boat, canoeists have been rediscovering the old raft and fishermen’s routes, paddling through what are now for the most part nature reserves. In addition to their sheer number and diversity, the outstanding quality of many of the water bodies and the surrounding area is impressive and the reason for the conservation status. Even so, most water bodies are accessible for canoeists. There are clear water lakes with visibility of up to eight metres depth, where rare Charophyceae green algae, pondweeds and the European vendace, a delicious schooling fish, thrive. The timid Eurasian bittern hides in extensive reed beds. Some streams are home to European brook lampreys and demanding mussel species. Almost the entire area is a habitat for otters and beavers. Attentive canoeists will be able to spot ospreys and possibly even white-tailed eagles. With a little luck, one might see from the corner of one’s eye a bright blue spot of colour shooting across the water. Instantly it becomes clear why kingfishers often are called flying gemstones. You can undertake eventful tours either in your own or in a hired canoe as well as accompanied by a guide. More information

 

 

 

4. Von Zehdenick durch die Tonstichlandschaft

Nach der Entdeckung riesiger Tonvorkommen entwickelte sich die Region um Zehdenick zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum größten Ziegeleistandort Europas. Die Havelniederung von Marienthal bis Zehdenick ist das größte der insgesamt vier eiszeitlich entstandenen Tonbecken der Umgebung. Ausgetont, wieder begrünt und mit Grundwasser gefüllt, machen die über 60 zurückgelassenen Tonstiche heute mit ihren wieder angesiedelten Tierarten wie Fischotter, Biber, Rotbauchunke und Große Rohrdommel europaweit von sich reden. Weitere Informationen finden Sie hier!

 

 

 

5. Um Naugarten und durch die Zerweliner Heide

Hier im Nordosten des Naturparks Uckermärkische Seen geht es ländlich zu. Kleine Dörfer sind eingebettet in die hügelige und abwechslungsreiche Landschaft mit Feldern, Seen und Wäldern. Egal aus welcher Richtung man nach Naugarten mit seinem gleichnamigen See gekommen ist, Hektik und Quirligkeit sind zurück geblieben. […] Die Zerweliner Heide entwickelte sich über die Jahrhunderte zu einem großräumigen Waldgebiet mit Erlen, Eschen, Lärchen, Kiefern, Buchen und Eichen. In den Jahren 1847/48 wurde die Heide mit einem Wildzaun eingehegt, der heute nicht mehr existiert. Vor allem Damwild ist aber weiter hier anzutreffen. Weitere Informationen finden Sie hier!

 

 

6. Im Landschaftspark Boitzenburg

Jenseits der Brücke über das Mühlenteichwehr beginnt der Rundweg durch den Boitzenburger Tiergarten. Mächtige Eichen prägen das Landschaftsbild dieses kulturhistorischen Naturdenkmals. Ehe durch die Einführung der Kartoffel die Stallfütterung der Haustiere möglich wurde, trieben die Bauern ihr Vieh zur Nahrungssuche in den Wald. Schmackhafte Kräuter, saftige Gräser und sättigende Eicheln nährten das Vieh und durch den regelmäßigen Verbiss nachwachsender Junghölzer blieb der Wald frei von Unterholz. Diese jahrhundertelange Beweidung des Hutewaldes ließ starke Solitärbäume wachsen und beförderte die Entfaltung ihrer imposanten Kronen. Die Bezeichnung Tiergarten geht auf die einstige Nutzung des Parkwaldes als Wildgatter zurück. Weitere Informationen finden Sie hier!

 

 

 

7. Im Lychener Seenkreuz

Als Hinterlassenschaft der letzten Eiszeit zieht sich der Zenssee lang und schmal entlang des Endmoränenzuges an seinem westlichen Ufer. Unter der gewaltigen Eisdecke bildete sein Verlauf einst gemeinsam mit dem angrenzenden Platkowsee eine Abflussrinne der zum Urstromtal fließenden Schmelzwässer. In Lychen traf sich diese Rinne mit einer weiter aus Nordosten strömenden, deren neuzeitlicher Zeuge der Große Küstrinsee ist. Mächtige Toteisblöcke, von Sand überspült, lagerten am Ende der Eiszeit in den Aushöhlungen der Rinnen. Nach ihrem Abtauen füllten sich die tief ins Land geschürften Gräben mit Wasser und bilden seither das deutlich erkennbare Seenkreuz um Lychen. Vom Ufer aus lassen sich die Aktivitäten einer artenreichen Vogelwelt gut beobachten. Weitere Informationen finden Sie hier!

 

 

 

8. Rund um Fürstenwerder

Die Region um Fürstenwerder lässt sich sehr gut mit dem Rad erkunden. Ausgangspunkt für eine 16 Kilometer lange Tour, größtenteils auf dem Radweg „Spur der Steine“, sollte der Findlingsgarten sein. Er befindet sich unmittelbar vor dem Woldegker Tor und vermittelt anschaulich die eiszeitliche Entstehungsgeschichte der hügeligen Endmoränenlandschaft. Dann geht es Richtung Feldberg; gleich hinter dem Ortsausgangsschild verlässt man die Straße und folgt auf dem ehemaligen Fischerweg der „Spur der Steine“. Zwischen den Hecken und erst recht bei Schulzenhof hat man herrliche Blicke auf den Großen See mit seinen vielen Werdern und Buchten. Unmittelbar vor Fiebigershof gilt es sich zu entscheiden: Entweder auf dem Radweg links in die Felder abzubiegen oder einen kurzen Abstecher nach Wrechen zum direkt am See gelegenen Kultur-Gut zu unternehmen. Weitere Informationen finden Sie hier!

 

 

 

9. Um die Feldberger Seen

In Thomsdorf lassen sich der Kunsthandwerkerhof und eine in ihrer Wehrhaftigkeit mustergültige Feldsteinkirche besichtigen. Kurz hinter dem Dorfausgang Richtung Feldberg biegt die Route nach Boisterfelde rechts ab. Eindrucksvoll künden die stattlichen Feldsteinscheunen von der expandierenden Landwirtschaft auf den neuen Vorwerken des 19. Jahrhunderts. Sölle, Brüche und Feldgehölze strukturieren das Offenland, durch das ein Plattenweg weiter über Conow nach Fürstenhagen führt. Einst ein bedeutender Rittersitz, wurde das im 13. Jahrhundert gegründete Burgdorf Fürstenhagen im Zuge von Grenzstreitigkeiten immer wieder zum Zankapfel zwischen Mecklenburg-Strelitz und Brandenburg. Bemerkenswert ist die neugotische Feldsteinkirche mit das Mauerwerk horizontal strukturierenden Bändern aus Backsteinziegeln. Weitere Informationen finden Sie hier!

 

 

 

10. In und um Templin

Hochgewachsene Linden geleiten den aus Berlin kommenden Besucher vom Bahnhof Templin in das Zentrum der Stadt. Am Ende der von Gründerzeitarchitektur gesäumten Bahnhofstraße öffnet sich die noch vollständig erhaltene, 735 Meter lange Stadtmauer durch das Berliner Tor. Stolz kündet die repräsentative Fassade des Torgebäudes im Stil der Backsteingotik von Selbstbewusstsein, Wohlstand und Kunstsinn der sich entwickelnden Ackerbürgerstadt des 14. Jahrhunderts. Entlang der mittelalterlichen bis zu sieben Meter hohen, vollständig erhaltenen Stadtmauer mit ihren Tortürmen und Wiekhäusern kann man die gesamte Altstadt umwandern; geführte Rundgänge gibt es auch im Laternenschein. Weitere Informationen finden Sie hier!

 

 

 

11. Durch die kleine Schorfheide

Das 7.360 Hektar große Naturschutzgebiet „Kleine Schorfheide“ umfasst einen Teil der oberen Havel, wird im Norden durch die Woblitz bei Lychen und im Süden durch das Templiner Wasser begrenzt. Die großflächige, eiszeitlich entstandene Sanderfläche wird von Schmelzwasserrinnen durchschnitten, durch die heute die Havel, das Schulzenfließ und die Woblitz fließen. Die „Kleine Schorfheide“ ist ein wertvoller Bestandteil des Naturparks Uckermärkische Seen und von überregionaler Bedeutung für das Land Brandenburg. Ihre Landschaft ist vielgestaltig und kontrastreich. Von der Havel und verschiedenen Gewässern über Moore und Wälder bis zu trockenen Heiden und vegetationsarmen Flugsandflächen erstrecken sich die Lebensräume. Weitere Informationen finden Sie hier!

 

 

 

12. In Annenwalde, Alt Placht und durch das Ragöser Bachtal

Abseits von großen Hauptstraßen nähert man sich auf dem Densower Damm dem ehemaligen Glashüttendorf Annenwalde. Die schmale Straße zwingt den Eiligen zur Langsamkeit und schenkt ihm Zeit, die hochgewachsene Lindenallee zu genießen. Zum Ort gehören kaum mehr als 100 Seelen und eine Aufsehen erregende Biberfamilie. Bevor man sich durch das Ragöser Bachtal auf den Weg zum Biberdamm macht (Radempfehlung 1, ca. 8 km, Wegmarkierung: gelber Punkt), ist ein Rundgang im Dorf zu empfehlen. Jahrhundertelang lag dieser Siedlungsplatz wüst, als im Frühjahr 1754 Glasmacher Zimmermann aus Mecklenburg auf der wüsten Dorfstätte des ehemaligen Ortes Densow mit dem Aufbau einer „grünen Glashütte“ begann. Es wurde gefällt, gerodet und gebaut, um noch vor dem Winter Wohnhäuser für 20 Kolonistenfamilien zu errichten. Zu Ehren von Zimmermanns Frau Anna-Margarete heißt das neu entstandene Dorf von nun an Annenwalde. Weitere Informationen finden Sie hier!

 

  

13. Im Fürstenberger Wald- und Seengebiet

Am Bahnhof Fürstenberg/Havel beginnend, führt die Wanderung über die Schützenstraße durch die Bahnunterführung am stillgelegten Mühlengebäude vorbei. Schon bald öffnet sich über die Festwiese der Blick auf den Röblinsee. Die gepflegte Anlage des Stadtbades lädt im Sommer zu einem erfrischenden Bad ein, ehe der Weg am örtlichen Campingplatz vorbei dem Seeufer folgt. An der Einmündung der Havel verlässt der Weg das Ufer des Röblinsees. Dem ruhigen Wasserlauf des Flusses folgend, eröffnet sich dem Wanderer eine überaus reizvolle Flusslandschaft. Wo die Havel in sanften Biegungen den Buchenwald durchzieht, malen Licht, Schatten und Wasserspiegelungen ein poetisches Bild unter das Kronendach. Weitere Informationen finden Sie hier!

 

 

 

 

 

14. Auf den Spuren alter Apfelsorten

Die Nutzung des Apfels reicht weit in die Geschichte zurück. Schon unsere nicht sesshaften Vorfahren labten sich an Zufallsfunden. Die Pflege des Apfelbaums gehört wohl zu den ersten kulturellen Errungenschaften und könnte noch älter sein als der Ackerbau. Dass der Apfel schon sehr früh eine überragende Bedeutung im Obstbau erlangte, liegt in erster Linie an seiner sehr vielfältigen Verwendbarkeit. Zu Mus und Most verkocht oder mit Honig vergoren, ergänzte sein Verzehr den eher einseitigen Speiseplan der ersten Bauern um eine an Vitaminen reiche und zugleich schmackhafte Kost. Wahrscheinlich entwickelte sich der Anbau von Obst ursprünglich im Vorderen Orient im Umfeld der ersten festen Siedlungen. In Mitteleuropa hielt der Apfelanbau mit den Römern Einzug in die Gärten. Sie entwickelten auch die gezielte Züchtung und brachten die Kunst des Veredelns in ihre Kolonien und Provinzen. Im Mittelalter züchteten Mönche und Nonnen robustere und den lokalen Verhältnissen angepasste Sorten. Weitere Informationen finden Sie hier!